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Gonarthrose

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Kniearthrose: Behandlung, Symptome & Wissenswertes

Kniearthrose, auch Gonarthrose genannt, ist eine weit verbreitete degenerative Erkrankung des Kniegelenks. Sie zeichnet sich durch den fortschreitenden Abbau des Gelenkknorpels aus, was zu Schmerzen, Steifheit und eingeschränkter Beweglichkeit führen kann. Gonarthrose gehört zu den häufigsten Formen der Arthrose und betrifft Millionen von Menschen: oft sportlich aktive Männer schon ab dem vierzigsten Lebensjahr, und Frauen verstärkt in den Wechseljahren. Insgesamt handelt es sich bei Gonarthrose um eine typische Alterserscheinung, die zunehmend im höheren Alter auftritt. Die Erkrankung entwickelt sich meist über Jahre hinweg und kann das tägliche Leben stark beeinträchtigen.

In Deutschland ist Gonarthrose weit verbreitet und eine der Hauptursachen für körperliche Einschränkungen im Alter. Wegen ihrer Häufigkeit wird sie auch als “Volkskrankheit” bezeichnet — eine Krankheit, die viele Menschen betrifft und das Gesundheitssystem erheblich belastet. Mit der steigenden Lebenserwartung und der wachsenden Zahl älterer Menschen in der Bevölkerung gewinnt diese Krankheit weiter an Bedeutung. In dieser umfassenden Darstellung erfahren Sie mehr über die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der Gonarthrose und wie Sie selbst zur Verbesserung Ihrer Lebensqualität beitragen können.

In unserem Zentrum bieten wir kurzfristige Termine für Privatpatient:innen, BG-Patient:innen (Arbeits-, Wege- und Schulunfälle) und Privatzahler:innen an.

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Häufigkeit der Gonarthrose in Deutschland

Die Gonarthrose, eine degenerative Erkrankung des Kniegelenks, betrifft in Deutschland rund 5 % der erwachsenen Bevölkerung, wobei die Häufigkeit mit dem Alter deutlich zunimmt. Bei Menschen über 60 Jahren liegt die Prävalenz bei etwa 30 %, und Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Diese Geschlechterdifferenz wird oft der hormonellen Umstellung in den Wechseljahren zugeschrieben.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Gonarthrose sind erheblich, da jährlich etwa 170.000 Knieendoprothesen in Deutschland implantiert werden. Diese Operationen sind oft notwendig, wenn konservative Behandlungsmethoden nicht mehr ausreichen. Die damit verbundenen Kosten belasten das Gesundheitssystem enorm. Steigende Operationszahlen verdeutlichen zudem den dringenden Bedarf an effektiven Behandlungsmöglichkeiten.

Ein bedeutender Faktor für die Entwicklung der Gonarthrose ist Übergewicht. Die Zunahme von Übergewicht und Adipositas in den letzten Jahrzehnten hat zu einer verstärkten Belastung der Kniegelenke geführt. Übergewichtige Menschen haben ein bis zu vierfach höheres Risiko für Kniearthrose im Vergleich zu Personen mit normalem Gewicht. Daher ist die Prävention von Übergewicht entscheidend, um das Risiko der Erkrankung zu reduzieren.

Konkrete Auswirkungen auf den Alltag sind vielfältig:

  • Eingeschränkte Mobilität: Viele Betroffene können alltägliche Aktivitäten wie Treppensteigen oder Einkaufen nur unter Schmerzen ausführen.
  • Berufliche Einschränkungen: Vorzeitige Arbeitsunfähigkeit und Frühverrentung sind keine Seltenheit.
  • Gesundheitliches Wohlbefinden: Chronische Schmerzen und eingeschränkte Beweglichkeit führen oft zu psychischen Belastungen, wie etwa Depressionen.

Anatomie des Kniegelenks

Das Kniegelenk ist das größte und eines der komplexesten Gelenke im menschlichen Körper. Es verbindet den Oberschenkelknochen (Femur) mit dem Schienbein (Tibia). Beiden Knochen ist die Kniescheibe (Patella) vorgelagert. Diese drei Knochen bilden gemeinsam das Kniegelenk und sind durch eine Vielzahl von Strukturen verbunden, die für die Stabilität und Funktion des Gelenks sorgen. Für die andauernde Stabilität und Gesundheit des Kniegelenks sind besonders diese Faktoren wichtig:

  • Gelenkknorpel: Der Gelenkknorpel ist eine glatte, elastische Schicht, die die Gelenkflächen im Kniegelenk bedeckt. Er ermöglicht eine reibungsfreie Bewegung und wirkt als Stoßdämpfer, der die Belastung beim Gehen, Laufen und Springen verteilt. Seine Struktur ermöglicht es dem Knorpel, Druck zu absorbieren und zu verteilen.
  • Menisken: Die Menisken sind zwei halbmondförmige Knorpelscheiben, die zwischen Femur und Tibia liegen. Sie erhöhen die Kontaktfläche zwischen den Gelenkflächen, verteilen die Belastung gleichmäßiger und tragen zur Stabilität des Kniegelenks bei. Die Menisken bestehen aus Faserknorpel, der elastisch und dennoch widerstandsfähig ist. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Dämpfung von Stößen und der Erhaltung der Gelenkgesundheit.
  • Bänder und Sehnen: Das Kniegelenk wird durch mehrere wichtige Bänder stabilisiert, darunter das vordere Kreuzband (VKB), das hintere Kreuzband (HKB), das innere / mediale Seitenband (MCL) und das äußere / laterale Seitenband (LCL). Diese Bänder verhindern übermäßige Bewegungen des Gelenks und sorgen für Stabilität. Sehnen verbinden Muskeln mit Knochen und übertragen die Kraft für die Bewegung des Gelenks. Die Sehne des Quadrizepsmuskels verbindet sich mit der Kniescheibe und ermöglicht das Strecken des Beins.
  • Synovia und Gelenkkapsel: Das Kniegelenk ist von einer Gelenkkapsel umgeben, die eine Schleimhautauskleidung, die Synovialis, enthält. Diese Membran produziert die Synovialflüssigkeit (Synovia), die die Flüssigkeit für das Gelenk produziert und dadurch schmiert und nährt. Die Synovia reduziert die Reibung zwischen den Gelenkflächen und versorgt den Knorpel mit Nährstoffen. Eine Entzündung der Synovia, wie sie bei der Gonarthrose häufig auftritt, führt zur Knieschwellung, Erwärmung, Bewegungseinschränkung und zu Schmerzen.

Wo im Kniegelenk kann die Arthrose auftreten?

Die Gonarthrose kann in verschiedenen Teilen des Kniegelenks auftreten, abhängig davon, welche Strukturen betroffen sind. Die häufigsten Formen der Gonarthrose sind:

  1. Mediale Kniearthrose: Diese Form betrifft den inneren (medialen) Teil des Knies. Sie tritt häufig bei Patienten mit O-Bein-Fehlstellungen auf, bei denen die Beine nach außen gekrümmt sind. Die mediale Kniearthrose ist die häufigste Form der Kniearthrose und führt zu Schmerzen auf der Innenseite des Knies.
  2. Laterale Kniearthrose: Diese Form betrifft den äußeren (lateralen) Teil des Knies. Sie ist weniger häufig als die mediale Kniearthrose und tritt oft bei Patienten mit X-Bein-Fehlstellungen auf, bei denen die Beine nach innen gekrümmt sind. Die laterale Kniearthrose verursacht Schmerzen auf der Außenseite des Knies.
  3. Retropatellararthrose: Diese Form betrifft die Kniescheibenrückfläche. Die Retropatellararthrose führt zu Schmerzen hinter der Kniescheibe, die insbesondere bei Aktivitäten wie Treppabgehen oder Beugen des Knies auftreten.
  4. Gleitlagerarthrose: Die Kniescheibe hat ihr Widerlager vorne am Oberschenkelknochen, dem sog. Gleitlager. Auch dieses Gleitlager ist durch Abnutzung des Knorpels arthrosegefährdet. Die Schmerzen sind vergleichbar mit der Retropatellararthrose, mit Schmerzen bei Beugung oder Treppabgehen.
  5. Pangonarthrose: Diese schwere Form der Kniearthrose betrifft gleichzeitig alle Teile des Kniegelenks, einschließlich der Gelenkflächen von Femur, Tibia und Patella. Die Pangonarthrose ist durch einen umfassenden Abbau des Knorpels und eine Versteifung des Gelenks gekennzeichnet. Patienten mit Pangonarthrose haben oft starke Schmerzen und eine stark eingeschränkte Beweglichkeit.
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Ursachen der Kniearthrose

Die Ursachen der Gonarthrose sind vielfältig und können in mehrere Hauptkategorien unterteilt werden:

  • Alter und Gelenkabnutzung: Das Alter ist der größte Risikofaktor für die Entwicklung einer Gonarthrose. Nach der Pubertät kann sich kein Knorpel mehr neu bilden. Die Folge: Der Gelenkknorpel degeneriert und nutzt sich im Laufe der Jahre ab. Diese Form der Arthrose wird als primäre Arthrose bezeichnet und ist in der Regel nicht mit einer spezifischen Ursache verbunden.
  • Verletzungen und Überlastung: Frühere Verletzungen des Kniegelenks, wie Meniskusrisse, Kreuzbandrisse oder Knochenbrüche, erhöhen das Risiko für die Entwicklung einer Gonarthrose. Diese Verletzungen können zu strukturellen Veränderungen im Gelenk führen, die den Knorpelabbau beschleunigen. Wiederholte Überlastungen durch sportliche Aktivitäten oder berufliche Tätigkeiten können ebenfalls zu einer vorzeitigen Abnutzung des Knorpels führen.
  • Fehlstellungen: Angeborene oder erworbene Fehlstellungen wie X-Beine (Valgusstellung) oder O-Beine (Varusstellung) können zu einer ungleichmäßigen Belastung des Kniegelenks führen. Diese Fehlstellungen erhöhen den Druck auf bestimmte Teile des Gelenks und beschleunigen den Knorpelabbau.
  • Stoffwechselstörungen: Erkrankungen wie Diabetes, Gicht oder Übergewicht können das Risiko für Gonarthrose erhöhen. Übergewicht belastet das Kniegelenk mechanisch, während Stoffwechselstörungen entzündliche Prozesse fördern können, die den Knorpel angreifen. Eine fett- und zuckerreiche Ernährung kann das Risiko weiter erhöhen.
  • Genetische Veranlagung: Es gibt Hinweise darauf, dass genetische Faktoren eine Rolle bei der Entwicklung von Gonarthrose spielen. Menschen mit einer familiären Vorgeschichte von Arthrose haben ein höheres Risiko, selbst an der Krankheit zu erkranken. Bestimmte Gene können die Struktur und Festigkeit des Knorpels beeinflussen.
  • Entzündliche Erkrankungen: Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis oder andere entzündliche Gelenkerkrankungen können ebenfalls zur Entwicklung von Gonarthrose beitragen. Chronische Entzündungen schädigen den Knorpel und andere Gelenkstrukturen, was zu einer beschleunigten Abnutzung führt.

Symptome der Kniearthrose

Die Symptome der Gonarthrose entwickeln sich oft schleichend und verschlimmern sich im Laufe der Zeit. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Schmerzen: Knieschmerzen sind das häufigste Symptom der Gonarthrose. Sie können zunächst nur bei Belastung auftreten, wie beim Gehen, Treppensteigen oder Hocken. Im fortgeschrittenen Stadium können die Schmerzen auch in Ruhe oder nachts auftreten.
  • 2. Steifheit: Eine Morgensteifigkeit oder Steifheit nach längeren Ruhephasen ist typisch für Gonarthrose. Die Beweglichkeit des Knies ist eingeschränkt, und das Gelenk fühlt sich steif an.
  • Schwellung: Eine Schwellung des Knies kann durch Flüssigkeitsansammlungen im Gelenk (Gelenkerguss) oder entzündliche Prozesse verursacht werden. Schwellungen sind oft mit Schmerzen und Überwärmung verbunden.
  • Knirschen und Reibegeräusche: Geräusche im Gelenk ohne Schmerzen sind grundsätzlich nicht relevant. Knirschen oder Reiben im Kniegelenk kann auch bei Bewegung hörbar sein. Diese Geräusche können durch Unebenheiten der Gelenkfläche entstehen.
  • Bewegungseinschränkungen: Mit fortschreitender Gonarthrose nimmt die Beweglichkeit des Kniegelenks ab. Betroffene haben Schwierigkeiten, das Knie vollständig zu beugen oder zu strecken.
  • Instabilität: Ein Gefühl der Instabilität oder des Wegknickens des Knies kann auftreten, insbesondere wenn die Bänder oder Menisken beschädigt sind. Aber auch ein Schmerz an sich kann dazu führen, dass das Knie unbewusst, reflexartig nachgibt.
  • Verformungen: Durch die Knochenveränderungen kann es zu sichtbaren Verformungen des Knies kommen, als O-Bein- oder X-Bein-Stellung. Diese Veränderungen sind oft das Ergebnis einer Mehrbelastung, z.B. nach Meniskusoperation, und der vermehrten Abnutzung des Knorpels und der Knochennachgiebigkeit.

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Diagnose der Kniearthrose

Die Diagnose der Gonarthrose erfolgt durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung, bildgebenden Verfahren und möglicherweise Labortests. Ärztlicherseits beginnen wir in der Regel mit einer ausführlichen Anamnese, um die Symptome, den Verlauf der Beschwerden und mögliche Risikofaktoren zu erfassen. Eine körperliche Untersuchung des Knies folgt, bei der Ihr Arzt oder Ihre Ärztin das Gelenk auf Schwellungen, Schmerzen, Instabilität und Beweglichkeit untersucht.

Bildgebende Verfahren sind:

  1. Röntgen: Das Röntgenbild ist die Standardmethode zur Diagnose einer Gonarthrose. Es zeigt Veränderungen wie eine Verengung des Gelenkspalts, Knochensporne (Osteophyten), Verdichtung des Knochens wegen des erhöhten Druckes (subchondrale Sklerose) und Deformitäten des Knochens. Das Röntgenbild liefert wichtige Informationen über das Ausmaß der Gelenkveränderungen.
  2. Magnetresonanztomografie (MRT): Die MRT-Untersuchung ist hilfreich, um Weichteilstrukturen wie Menisken, Bänder und Knorpel genauer darzustellen. Sie kann Knorpelschäden oder Verletzungen aufzeigen, die auf dem Röntgenbild nicht sichtbar sind.
  3. Ultraschall: Die Sonographie kann verwendet werden, um Weichteile, wie die Gelenkschleimhaut oder Flüssigkeitsansammlungen im Gelenk, darzustellen. Er ist besonders nützlich bei der Beurteilung von Entzündungen.

Darüber hinaus können ergänzend Labortests durchgeführt werden, um entzündliche Prozesse zu identifizieren oder andere Erkrankungen auszuschließen. Die Analyse der Gelenkflüssigkeit (Synovia) kann helfen, infektiöse oder entzündliche Ursachen der Symptome auszuschließen bzw. Keime zu erkennen.

Kniearthrose vorbeugen durch Sport & Co.

Die Vorbeugung spielt eine entscheidende Rolle bei der Reduzierung des Risikos für eine Kniearthrose bzw. der Verzögerung des Fortschreitens der Erkrankung. Unserer Erfahrung nach funktionieren vor allem diese Maßnahmen sehr gut, um der Kniearthrose vorzubeugen bzw. die Kniearthrose-Behandlung zu ergänzen:

Gewichtsreduktion: Eine der wirksamsten Maßnahmen zur Vorbeugung von Gonarthrose ist die Gewichtsreduktion. Übergewicht belastet die Kniegelenke zusätzlich und beschleunigt den Knorpelverschleiß. Bereits eine moderate Gewichtsreduktion kann das Risiko erheblich verringern.

Regelmäßige körperliche Aktivität: Sportarten, die die Kniegelenke nicht übermäßig belasten, sind ideal, um die Gelenkgesundheit zu erhalten. Schwimmen, Radfahren und Wandern sind gute Beispiele für gelenkschonende Aktivitäten. Diese schonenden Sportarten stärken die Muskulatur, verbessern die Gelenkstabilität und fördern die Durchblutung – i.d.R. ohne eine Überlastung zu provozieren.

Kräftigungsübungen: Spezielle Übungen zur Kräftigung der Oberschenkelmuskulatur, insbesondere der Quadrizepsmuskulatur, können dazu beitragen, das Knie zu stabilisieren und die Belastung auf den Knorpel zu reduzieren. Physiotherapie kann helfen, ein individuelles Trainingsprogramm zu entwickeln.

Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und wenig gesättigten Fetten ist, kann entzündungshemmend wirken und den Verlauf der Arthrose positiv beeinflussen. Lebensmittel wie Fisch, Nüsse und grünes Blattgemüse sind besonders vorteilhaft.

Verhalten überprüfen: Das Kniegelenk sollte bestmöglich vor (weiteren) Verletzungen und Überlastung geschützt werden. Dazu gehört das Vermeiden von Tätigkeiten, die das Gelenk stark belasten, wie intensives Laufen oder Springen. Das Tragen von geeignetem Schuhwerk und gegebenenfalls von Einlagen kann ebenfalls hilfreich sein. All diese Maßnahmen finden Sie systematisch etwa im Ratgeber Knie von Prof. Dr. Grifka, der für alle Zielgruppen verständlich informiert, vom Hobbysportler bis zum Profi. Gerne unterstützen wir Sie außerdem in unserer Kniegelenk-Sprechstunde dabei, die besten Ansätze für Sie zu finden.

Konservative Behandlung der Kniearthrose

Die konservative Behandlung der Gonarthrose verfolgt das Ziel, Symptome zu lindern, die Beweglichkeit zu bewahren und den Krankheitsfortschritt zu verlangsamen. Zu den zentralen Maßnahmen zählen:

  1. Medikamentöse Therapie: Zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung werden häufig Paracetamol oder nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) eingesetzt. In bestimmten Fällen können auch Injektionen von Kortikosteroiden oder Hyaluronsäure ins Kniegelenk hilfreich sein. Diese Medikamente sollten jedoch nur kurzfristig angewendet werden, um Nebenwirkungen zu vermeiden.
  2. Physiotherapie: Ein speziell abgestimmtes Physiotherapieprogramm kann die Muskulatur stärken, die Beweglichkeit verbessern und die Gelenkbelastung reduzieren. Besonders wichtig sind Übungen zur Kräftigung der Oberschenkelmuskulatur, da sie zur Stabilisierung des Kniegelenks beitragen.
  3. Ernährungsumstellung: Eine ausgewogene Ernährung mit entzündungshemmenden Lebensmitteln kann den Verlauf der Arthrose positiv beeinflussen. Gewichtsreduktion spielt ebenfalls eine wesentliche Rolle, da sie die mechanische Belastung des Kniegelenks verringert.
  4. Gelenkschutz und Hilfsmittel: Orthopädische Einlagen, Bandagen oder Orthesen können das Kniegelenk entlasten und Fehlstellungen korrigieren. Gehhilfen wie Stöcke oder Krücken können in manchen Fällen ebenfalls sinnvoll sein, um die Belastung zu minimieren.
  5. Physikalische Therapie: Anwendungen wie Kälte- oder Wärmetherapie bieten Unterstützung bei Schmerzen und Entzündungen. Ergänzend können Elektrotherapie oder Ultraschallbehandlungen eingesetzt werden.
  6. Knieschule: In der Knieschule werden einfache Übungen, Bewegungsabläufe und alltagsgerechte Verhaltensweisen vermittelt. Ziel ist es, der Verschlimmerung der Beschwerden vorzubeugen und umfassend über medizinische Behandlungsmöglichkeiten bis hin zu operativen Eingriffen zu informieren. Besonders hilfreich ist der „Ratgeber Knie“, der praktische Tipps bietet, um selbst aktiv gegen Beschwerden vorzugehen.

Operative Behandlungsmöglichkeiten bei Kniearthrose

In fortgeschrittenen Stadien der Gonarthrose, wenn konservative Maßnahmen nicht mehr ausreichen, wird oft eine Operation in Erwägung gezogen. Es stehen verschiedene chirurgische Verfahren zur Verfügung, die je nach Schweregrad und Art der Arthrose zum Einsatz kommen. Detaillierte Informationen dazu finden Sie im Ratgeber Knie.

  • Arthroskopie: Diese minimalinvasive Methode erlaubt es dem Chirurgen, das Kniegelenk zu inspizieren und beschädigtes Gewebe zu entfernen. Arthroskopische Eingriffe können die Symptome bei leichter bis mittelschwerer Arthrose lindern.
  • Osteotomie: Bei einer Fehlstellung der Beine kann durch eine Begradigung eine Entlastung des geschädigten Gelenkbereichs erreicht werden. Dazu wird der Knochen am Unter- oder Oberschenkel durchtrennt, um das Knie wieder gerade auszurichten.
  • Knorpeltransplantation: Bei begrenzten Knorpelschäden kann bei jüngeren Patienten, etwa bis zum Alter von 50 Jahren, eine Knorpeltransplantation erfolgen. Hierbei wird körpereigener Knorpel entnommen, im Labor vermehrt und anschließend in den Defekt transplantiert, um die Gelenkfläche wiederherzustellen. Ohne diesen Eingriff könnte sich eine Arthrose weiterentwickeln.
  • Teilprothese (unikondyläre Prothese): Wenn lediglich ein Teil des Kniegelenks betroffen ist, kann eine Teilprothese eingesetzt werden, um den gesunden Bereich des Gelenks zu erhalten.
  • Totalendoprothese (Knie-TEP): In fortgeschrittenen Fällen, wenn das gesamte Kniegelenk stark beschädigt ist, wird eine Totalendoprothese verwendet. Diese ersetzt das gesamte Gelenk durch eine künstliche Prothese aus Metall und Kunststoff. Meistens wird ein Oberflächenersatz gewählt, der nur die Gelenkflächen ersetzt und die Seitenbänder intakt lässt. Bei starker Instabilität des Knies sind größere Prothesenmodelle notwendig.

Rehabilitation und Nachsorge bei operativer Kniearthrose-Behandlung

Nach einer Operation ist die Rehabilitation von entscheidender Bedeutung, um die Kniefunktion wiederherzustellen. Ein maßgeschneidertes Rehabilitationsprogramm umfasst Physiotherapie zur Verbesserung der Beweglichkeit und Kraft. Schmerzmanagement und Anpassungen der Alltagsaktivitäten werden ebenfalls thematisiert. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind unerlässlich, um den Heilungsprozess zu überwachen und mögliche Komplikationen früh zu erkennen.

Fortschrittliche Kniearthrose-Behandlung für weniger Beschwerden

Moderne OP-Techniken und FastTrack-Behandlungen mit spezieller Narkose haben erhebliche Fortschritte gebracht. Patienten können oft schon wenige Stunden nach der Operation aufstehen, was die Notwendigkeit einer langen Bettlägerigkeit und die damit verbundenen Beschwerden deutlich reduziert. Auch der Patientengratgeber Knie behandelt diese neuen Ansätze ausführlich. Eine Prähabilitation, also die Vorbereitung auf die Reha, wird zunehmend als wertvoll erkannt.

Fazit: neue Möglichkeiten der Kniearthrose-Behandlung für mehr Lebensfreude?

Gonarthrose ist eine weit verbreitete Erkrankung, die das Leben vieler Menschen erheblich beeinträchtigt. Die Behandlungsmöglichkeiten haben sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, und es gibt viele effektive Methoden, um die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Die Wahl der Behandlung hängt von der Schwere der Arthrose, dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten und seinen individuellen Bedürfnissen ab.

Sind Sie selbst betroffen, sollten Sie frühzeitig ärztlichen Rat einholen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und die besten Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen. Mit einem umfassenden Ansatz, der sowohl konservative als auch operative Maßnahmen umfasst, können wir Ihre Lebensqualität verbessern und Ihnen dabei helfen, weiter ein aktives Leben zu führen.

Durch eine gesunde Lebensweise, regelmäßige Bewegung und das Vermeiden von Übergewicht können viele Menschen das Risiko einer Gonarthrose verringern oder das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen. Die Pflege der eigenen Gesundheit und die rechtzeitige Inanspruchnahme medizinischer Hilfe sind entscheidende Faktoren für das Management von Gonarthrose. Warten Sie zu lange, könnte bereits wertvolle Zeit verloren gegangen sein!

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FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Kniearthrose-Behandlung

Eine Operation wird bei der Knie- bzw. Gonarthrose in Betracht gezogen, wenn konservative Behandlungsmethoden nicht mehr ausreichen, um die Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu erhalten. Typischerweise erfolgt der Eingriff in fortgeschrittenen Stadien, wenn das Gelenk stark beschädigt ist und der Alltag erheblich eingeschränkt wird.

Zu den Symptomen der Gonarthrose gehören Knieschmerzen, Steifheit, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen. Die Diagnose erfolgt durch eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und bildgebenden Verfahren, wie Röntgen oder MRT.
Zu den konservativen Behandlungsmethoden zählen Physiotherapie oder Trainingstherapie, medikamentöse Therapie, Knieschule mit Verhaltensmaßnahmen, Ernährungsumstellung, Schuheinlagen und physikalische Anwendungen wie Kälte- und Wärmetherapie. Ausführliche Erläuterungen finden sich im Ratgeber Knie. Diese Methoden sind in der Regel effektiv, um die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.

Eine Kniegelenksoperation, wie die Implantation einer Teil- oder Totalendoprothese, wird erforderlich, wenn das Gelenk stark beschädigt ist und konservative Maßnahmen nicht mehr helfen. Patienten sollten sich über den Eingriff, die möglichen Risiken und den Rehabilitationsprozess gut informieren. Für den Patienten sind sogenannte FastTrack-Behandlung und Prähabilitation sehr wichtig, um die Rekonvaleszenzzeit möglichst gering zu halten.

Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, die durch den Abbau von Knorpel gekennzeichnet ist. Arthritis hingegen bezeichnet eine entzündliche Gelenkerkrankung, die durch eine Entzündungsreaktion im Gewebe verursacht wird. Beide Erkrankungen können Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursachen, aber ihre Ursachen und Behandlungsansätze unterscheiden sich.

Der Rehabilitationsprozess nach einer Kniegelenksoperation umfasst Physiotherapie, Bewegungsübungen und Alltagsanpassungen. Die Dauer der Genesung variiert je nach Art der Operation und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten, liegt aber meist bei sechs Wochen.

Knieübungen zur Vorbeugung von Arthrose sollten die Muskulatur rund um das Knie stärken und die Beweglichkeit fördern. Wichtig ist, dass Sie einfaches, gezieltes Trainingsprogramm haben, das Sie gefahrlos selbst durchführen können. Beispiele für Übungen und Programme finden Sie im Ratgeber Knie.

Zur Prävention von Gonarthrose empfiehlt sich eine gesunde Lebensweise mit regelmäßiger Bewegung, Gewichtsreduktion und einer gelenkschonenden Ernährung. Ganz wichtig ist die Knieschule mit ihren Verhaltensmaßnahmen für den Alltag, um Problemen vorzubeugen.